Was ist Schlafapnoe genau?

Schlafapnoe zählt zu den Erkrankungen und ist keine Befindlichkeitsstörung. Sie können sich das so vorstellen, Sie schlafen und mehrmals hören Sie für eine kurze Dauer auf zu atmen. Das kann in einer Nacht bis zu 100mal passieren. Die Folge ist, das Gehirn und der Körper bekommen keinen Sauerstoff. Das ist Stress pur: Der Blutdruck steigt und der ganze Stoffwechsel kommt durcheinander, Kohlenstoffdioxid wird nicht mehr ausgeatmet.

Es gibt zwei Arten von Schlafapnoe: Obstruktive (OSA) und zentrale Schlafapnoe (ZSA).

Die zentrale Schlafapnoe kommt sehr viel seltener vor und ist letztlich eine Störung der Atemregulierung. Das Gehirn sendet kurzzeitig kein Signal für den nächsten Atemzug. Diese schlafbezogene Atemstörung geht nicht unbedingt mit Schnarchen einher.

Die obstruktive Schlafapnoe tritt viel häufiger auf. Eine neue Studie der amerikanischen Gesellschaft für Schlafmedizin berichtet: 26% der 30 – 70jährigen leidet unter dieser Atemstörung. Es ist davon auszugehen, dass auch in Deutschland die Zahlen sehr viel höher sind als bisher angenommen. Sogar Kinder und Jugendliche sind betroffen.

Bei dieser Form der Schlafapnoe verschließen sich die Atemwege. Das Gewebe im Mund- und Halsbereich kollabiert und dichtet die Luftröhre ab. Die Betroffenen schnarchen meistens. Atemaussetzer können bis zu 100-mal in der Nacht auftreten. Das hat zur Folge, der Betroffene kommt gar nicht so richtig oder zu wenig in Tiefschlafphasen. In dieser Phase regeneriert sich der Körper und Wachstumshormone werden produziert.

Übergewicht ist ein Risikofaktor für die obstruktive Schlafapnoe. Bei ihnen findet sich auch im Rachen und Hals mehr Fettgewebe und das begünstigt den Verschluss der Atemwege.

Die nächtlichen Atemaussetzer sind gesundheitsschädigend:
  • Bluthochdruck
  • Erhöhtes Herzinfarkt- und Schlafanfall-Risiko
  • Diabetes Mellitus
  • Gedächtnislücken
  • Tagesmüdigkeit mit einem höheren Unfallrisiko
  • Lebensverkürzend

 

Was hilft? 

Bei leichteren Formen kann Gewichtsabnahme helfen. Es sollte auf Nikotin und Alkohol verzichtet werden, vor allem vier Stunden vor dem Zubettgehen. Alkohol begünstigt das Schnarchen. Schnarchen und Schlafapnoe stehen in Zusammenhang.

Es gibt bestimmte Zahnschienen und manchmal hilft auch eine operative Kiefervorverlagerung.

Bei schwereren Formen ist die Goldstandard-Methode eine Atemmaske. Diese wird individuell angefertigt und ist eine Kassenleistung. Die Atemmaske ist mit einem Gerät verbunden, das positiven Druck auf die Atemwege ausübt, so dass die Atemwege offenbleiben.

Leider wird die Atemmaske von Betroffenen nicht konsequent genutzt. Es ist einfach unangenehm so ein Ding im Gesicht zu tragen und außerdem macht das Gerät Geräusche, an die man sich jedoch gewöhnen kann. Es braucht schon etwas Gewöhnungszeit mit so einem Gerät zu schlafen, es bringt jedoch einen echten Nutzen.

Tipp: Wenn Sie oft tagsüber müde sind, nicht richtig schlafen können und manchmal aufwachen, weil sie nach Luft schnappen, lassen Sie sich am besten in einem Schlaflabor untersuchen. Wenn die Partnerin oder der Partner gelegentlich in der Nacht so komische Schnarch Geräusche hört, lohnt es sich eine obstruktive Schlafapnoe untersuchen zu lassen.