Die Kraft des Episodischen Zukunftsdenken fördert psychisches Wohlbefinden

Wissenschaftler bezeichnen die Fähigkeit, sich zukünftige Ereignisse vorzustellen, als episodisches Zukunftsdenken, kurz EZD.

EZD wird oft als eine Art mentale Zeitreise beschrieben, weil es dem Gehirn erlaubt, die Zukunft so lebendig zu erleben, als wäre man bereits dort. Dabei geht es nicht nur darum, an die Zukunft zu denken, sondern die Zukunft in deinem Kopf zu simulieren.

Anstatt beispielsweise nur zu wissen, dass es morgen regnen könnte, stellst du dir mit EZD lebhaft vor, wie du durch den Regen gehst und die Tropfen auf deiner Haut spürst.

Indem du alle Sinne über die Zukunft einbeziehst, kannst du diese Vorstellung so detailliert und realistisch wie möglich gestalten.

Forscher*innen haben herausgefunden, dass positive zukünftige Szenarien Menschen ermutigen, Maßnahmen zu ergreifen, die das Zukunfts-Bild wahrscheinlicher machen. Ebenso können negative Zukunftsbilder als Ansporn dienen, bestimmte Verhaltensweisen zu vermeiden oder rechtzeitig mit entsprechenden Maßnahmen vorzubeugen.

EZD kann mit einer spannenden Fernsehserie verglichen werden, in der du die Hauptrolle spielst. Die Fernsehserie spielt in der Zukunft. Deine Film sollte realistisch und nachvollziehbar sein. Es geht nicht darum, in Tagträumen zu schwelgen oder eine magische Lösung für alle Probleme zu erwarten. Stattdessen ist es ein Weg, die Kluft zwischen deinem jetzigen Ich und der zukünftigen Version von dir zu überbrücken. Auch wenn diese Zukunft eine Verbesserung darstellt, so wird sie doch eine Reihe von Herausforderungen mit sich bringen.

Episodisches Zukunftsdenken ist ein komplexer kognitiver Prozess, der eng mit der Erinnerung und der Vorstellungskraft verbunden ist. Es ist eine wichtige Fähigkeit unseres Gehirns, die es uns ermöglicht, uns auf die Zukunft vorzubereiten.

In den letzten 20 Jahren wurden über 5000 wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Thema durchgeführt.

Die gute Nachricht:

Die Praxis des EZD ist eng mit dem psychischen Wohlbefinden verbunden. Personen, die EZD praktizieren, weisen tendenziell ein höheres Maß an Optimismus und Motivation sowie ein größeres Gefühl der Kontrolle über ihre Zukunft auf. Außerdem leiden sie weniger unter Angst und Depression. Also ist EZD auch eine Art Antidepressiva – ganz ohne Nebenwirkung.

Außerdem hilft uns EZD auf sehr wirkungsvolle Weise, Verhaltensänderungen herbeizuführen.

Das sind doch mehr als gute Gründe, sofort das EZD zu praktizieren.

Diese vier Fragen sind deine Weg Begleiter auf deiner mentalen Reise in die Zukunft:
  1. Wo genau befinde ich mich in der Zukunft? Wer ist in dieser lebendigen Welt noch anwesend, und was umgibt mich in der Umgebung?
  2. Was unterscheidet diese Version der Realität von meiner heutigen Welt?
  3. Was wünsche ich mir wirklich in diesem zukünftigen Moment und wie bekomme ich es?
  4. Wie fühle ich mich in diesem Szenario?

Teile deine Erfahrung mit dieser Mental-Technik – ich bin gespannt.

Und hier kommst du zu einer Anleitung von Neuroimagination.

Mehr Informationen dazu findest du in dem Buch von Jane McDonigal: Bereit für die Zukunft.