Ein übertriebener Zusammenhalt im Team kann zur Falle werden!
Jedes Team verfügt über eine inhärente Gruppenintelligenz, die sogenannte Schwarmintelligenz. Die Nutzung dieser kollektiven Intelligenz eines Teams kann ein wirksames Mittel sein, um schnell auf aktuelle und neue Herausforderungen zu reagieren und kreative Ideen zu entwickeln. Genau das ist wichtig für Team Resilienz.
Doch auch ein Schwarm kann auch dumm sein!
Bevor man sich auf die Entscheidungen eines Teams verlässt, sollte man sich der potenziellen Fallstricke des „Gruppendenkens“ bewusst sein. Gruppendenken kann dazu führen, dass das kreative Denken nachlässt und möglicherweise falsche Entscheidungen getroffen werden.
Der Begriff „Groupthink“ wurde erstmals 1972 von dem Psychologen Irving Janis geprägt. Er beschrieb es als eine Denkweise, die von Einzelpersonen angewandt wird, wenn der Wunsch nach Konsens innerhalb einer zusammenhängenden Gruppe so stark wird, dass er die realistische Bewertung von Handlungsalternativen außer Kraft setzt.
❗ Es kann also der Druck, sich der Gruppe anzupassen, so stark sein und dazu führen, dass einzelne Teammitglieder die eigene Meinung und Idee ignorieren. Diese Teammitglieder haben die Sorge, mit kontroversen Ideen den Zusammenhalt zu gefährden und bleiben still. So manch innovative Idee und gute Meinung hat deswegen nicht das Licht der Welt erblickt – schade!
Trauen sich Teammitglieder abweichende Meinungen oder verrückte Ideen nicht auszusprechen, fehlt es häufig an psychologischer Sicherheit.
✔ Um dieses Problem zu vermeiden, ist es wichtig, ein psychologisch sicheres Umfeld zu schaffen, in dem jedes Teammitglied ermutigt wird, seine eigenen Ideen zu äußern und zu den Entscheidungen der Gruppe beizutragen. Auf diese Weise kann die Gruppe die kollektive Intelligenz ihrer Mitglieder nutzen, um zu innovativeren Lösungen zu gelangen.
‼ Auch unter hohem Stress neigt ein Team dazu, vorschnelle Entscheidungen zu treffen, ohne die Konsequenzen sorgfältig abzuwägen. Dies kann zu schlechten Ergebnissen und einem Mangel an Vertrauen in die Fähigkeit in der Gruppe führen, solide Entscheidungen zu treffen.
✔ Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, dass sich die Gruppe die Zeit nimmt, alle möglichen Optionen zu bewerten, sie gründlich zu diskutieren und erst dann die beste Entscheidung für das Team zu treffen.
Meine Empfehlungen für TeamResilienz sind:
Innehalten und in den Modus des Nichtwissens wechseln und neu auf die Situation zu blicken. Gerade das Gruppendenken verführt so leicht dazu:
»Jetzt haben wir die ideale Lösung und so machen wir es.«
Und alle freuen sich über das erleichternde Gefühl und legen los. Unterwegs zeigen sich die Denkfehler des Gruppendenkens deutlich.
Hier gilt das Paradox: Wenn du es eilig hast, mach langsam!