Ist psychologische Sicherheit eine notwendige Voraussetzung für Team-Resilienz?

Psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz schafft ein Umfeld, in dem der Einzelne sich frei äußern kann, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen. Wenn sich die Mitarbeiter*innen psychologisch sicher fühlen, sind sie eher bereit, sich zu äußern und ihre Gedanken und Ideen ohne Zögern mitzuteilen:

  • ihre Meinung zu sagen
  • verrückte und ungewöhnliche Ideen einzubringen
  • ihre Bedenken zu äußern
  • ihre Fehler einzugestehen
  • konstruktive Kritik zu üben.

In so einer Arbeitsplatzkultur, vertrauen Mitarbeiter*innen darauf, dass sie sich unverstellt ins Team einbringen können, ohne ungerecht beurteilt, gedemütigt, ignoriert oder diszipliniert zu werden. Letztlich kann die Förderung der psychologischen Sicherheit zu einem offeneren, kooperativeren und vor allem gesünderen Arbeitsumfeld führen.

Psychologische Sicherheit zeigt sich u.a. in einer positiven Fehlerkultur.

Jedes Unternehmen lebt schon immer ihre eigene Fehlerkultur. Eine Fehlerkultur, die Fehler negativ bewertet, führt bei den Mitarbeiter*innen vermehrt zu Angst vor den Folgen eines Fehlers. Also lieber die Füße still halten. Diese Angst reduziert die Eigeninitiative der Teammitglieder, weil sie könnten scheitern – einen Fehler machen.

„Kein Gefühl raubt dem Geist in solch einem Ausmaß die Fähigkeit, zu handeln und klar zu denken, wie die Angst. Die Angst begrenzt unsere Fähigkeit zu wirksamem Denken und Handeln – sogar für die talentiertesten Mitarbeiterinnen.“  Das wusste schon Edmund Burke im 18. Jahrhundert.

Es macht also verdammt viel Sinn, eine positive Fehlerkultur zu etablieren und das fängt bei der Führungskraft an.

👉 Wenn eine Führungskraft bereit ist, ihre Fehler zuzugeben, beweist sie damit ihre Offenheit und Ehrlichkeit. Dies fördert das Vertrauen und stärkt die Beziehung zwischen der Führungskraft und ihrem Team. Wenn eine Führungskraft Fehler zugibt, wird sie als authentisch wahrgenommen und ihre Glaubwürdigkeit steigt.

👉 Wenn eine Führungskräfte ihre eigenen Fehler zugeben, vermittelt dies die Botschaft, dass Fehler normal sind und eine Chance für persönliches und gemeinsames Wachstum sein können. Diese Offenheit ermutigt die Mitarbeiter*innen, ihre Fehler einzugestehen und aus ihnen zu lernen, was zu einem positiveren Arbeitsumfeld führt und eine kontinuierliche Weiterentwicklung ermöglicht.

Während einer kürzlichen Team-Coaching-Sitzung habe ich erleben dürfen, wie eine Führungskraft großen Mut bewies, indem sie einen schwerwiegenden Fehler zugab und sich aufrichtig dafür entschuldigte. Das spürbare Gefühl der Anstrengung und des Mutes, das diese Maßnahme erforderte, war bei allen Anwesenden im Raum zu spüren. Dieses Auftreten von Verletzlichkeit hatte eine tief greifende und positive Wirkung auf das Team.

Wie sorgt ihr in eurem Team für psychologische Sicherheit?