Heute möchte ich eine Übung zur Förderung der Team-Resilienz vorstellen, von der gerade Teammitglieder profitieren, die bisher nur durch berufliche Notwendigkeiten und nicht durch persönliche Verbundenheit miteinander agiert haben:
Und zwar den Beziehungskonto-Check.
Das kann spannend werden, aber auch ernüchternd – aber auf jeden Fall sehr hilfreich.
Wie geht man vor?
Jedes Teammitglied wählt bis zu drei Personen aus dem Team, zu denen es die Beziehung verbessern möchte und stellt – am besten geht das mit einer kleinen Bilanz auf Tafel, Flipchart oder Papier – dar, wie der aktuelle Kontostand ausschaut. Dabei gilt, Einzahlungen erhöhen den Kontostand, Anhebungen reduzieren ihn.
➕ Einzahlungen können sein: Teamarbeit, Unterstützung, professionelle Höflichkeit, Fairness, Zuverlässigkeit – alles was eine positive Arbeitsumgebung, das Vertrauen und die Zusammenarbeit stärkt.
➖ Abhebungen dagegen können sein: Konflikte, unprofessionelles Verhalten, mangelnde Kommunikation, Unzuverlässigkeit – alles, was dem Arbeitsklima schadet, das Vertrauen und die Beziehung untereinander belastet.
Ein Beispiel
Steffi sagt über Marie:
➕ freundlich, verbreitet gute Stimmung, ist immer hilfsbereit
➖ hört oft nicht richtig zu
Dabei kann es durchaus vorkommen, dass einzelne Teammitglieder ein dickes Fell für diese Übung benötigen. Wichtig ist es deshalb, Einzahlungen und Abhebungen gleichermaßen zu betrachten und den Fokus nicht, wie es schnell passieren kann, allein auf die Abhebungen zu richten.
Nach Überprüfen der Kontostände notiert jedes Teammitglied, welche Einzahlungen es demnächst bei wem machen möchte, um ein Konto in Schieflage wieder auszugleichen: Das könnte sein, Termine einhalten, freundlicher sein, Erwartungen klären etc.
So könnte sich Marie aus unserem Beispiel vornehmen, Steffi künftig aufmerksamer zuzuhören.
Indem Teammitglieder bewusst positive Interaktionen fördern und negative Situationen konstruktiv angehen, können sie dazu beitragen, eine gesunde und produktive Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Es geht dabei nicht darum, buchstäblich ein Konto zu führen, sondern vielmehr darum, bewusst zu handeln und sich der Auswirkungen des eigenen Verhaltens auf die Arbeitsbeziehungen bewusst zu sein. Eine wertschätzende, kooperative und respektvolle Zusammenarbeit kann somit auf lange Sicht den Erfolg und die Resilienz eines Teams maßgeblich beeinflussen.
Was meinst du: Wäre das etwas für dein Team?