Wer wird denn gleich in die Luft gehen!
… werde lieber gelassen und alles geht fast wie von selbst.

Die Älteren unter uns werden sich noch gut an die Werbung erinnern, allerdings hieß es da, „… greife lieber zu HB.“ Nun den Griff zur Zigarette will ich Ihnen nicht empfehlen.
Mein Tipp ist: Trainieren Sie sich in dem Fach Gelassenheit. Und Sie betrachten die Welt aus einer neuen Perspektive. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie die-se Erfahrung schon gemacht haben, oder?

HB-Männchen

„Gelassenheit kann man lernen. Man braucht dazu nur Offenheit, Motivation, ein bisschen Ausdauer und vor allem Bereitschaft, sich von den alten, eingefahrenen Bahnen zu lösen, in denen unser Denken und Handeln sich bewegt.“ (Ludwig Bechstein, Schriftsteller 1801 – 1860)

In eine ähnliche Richtung geht es bei Wikepedia: Gelassenheit ist eine innere Ein-stellung, eine Fähigkeit gerade in stressigen Situationen Ruhe zu bewahren. Ge-lassenheit ist das Gegenteil von Unruhe und Stress.

Viele Menschen wünschen sich mehr innere Ruhe und viele Menschen haben eine große Sehnsucht nach Gelassenheit. In meinen Stressbewältigungs-Seminaren steht der Wunsch nach Gelassenheit ganz oben auf der Hitliste.

Es muss was dran sein an dieser Gelassenheit.

Im Wort Gelassenheit steckt das Verb „lassen“. Dazu sagte der Mystiker, Meister Eckhart: „Man muss erst lassen können, um gelassen zu sein.“ Genau da sollten Sie anfangen, zu allererst sich selbst sein lassen.

Sich sein lassen

Wie sieht es bei Ihnen aus, wollen Sie bestimmte Gefühle und/oder Gedanken am liebsten vor sich selbst verstecken – in eine unauffindbare Höhle stecken? Der Preis dafür ist hoch, es kostet viel Energie. Viel sinnvoller ist es, eigene Gefühle und auch unliebsame Gedanken zulassen – Sein Lassen im Sinne von da sein lassen. Gelingt Ihnen das, hört der nervige Kampf gegen diese Gefühle auf. Schon haben Sie wieder mehr Kraft und sind einen Schritt weiter in Sachen Gelassenheit.

Ich habe mir eine recht einfache Vorgehensweise im Umgang mit ungeliebten Ge-fühlen und Gedanken angewöhnt und die hilft mir sehr. Immer wenn so ein unge-betener Gedanke oder unangenehmes Gefühl auftaucht, dann sage ich mir:

So ist es jetzt!

Kürzlich hat mich ein unliebsamer Gedanke heimgesucht und den wollte ich am liebsten sofort loswerden. Dieser Gast wollte sich jedoch nicht so schnell von mir verabschieden. Selbstverständlich hatte der Gedanke zusätzlich blöde Gefühle im Gepäck. Dann habe ich eine ganze Weile, fast wie eine Art Mantra innerlich wie-derholt: So ist es jetzt! So ist es jetzt! … Gut, dass mich niemand gehört hat, der hätte mich wohl für leicht verrückt gehalten. Und was soll ich Ihnen erzählen, es hat ge-wirkt – nicht sofort! Doch nach einer Weile konnte ich eine gewisse Leichtigkeit spüren und der Gedanke hat mich nicht mehr in Beschlag genommen und das da-zugehörige Gefühl hat sich verabschiedet. Das war für mich ein kleines Aha-Erlebnis.

Es ist ein gewisses Paradoxon, dass sich ein gedanklicher/emotionaler Zustand schneller verwandelt, wenn wir ihn sein lassen – zulassen.

Als ich das letzte Mal dieses kleine Mantra praktiziert habe, habe ich es für mich gesungen und das hat mir Spaß gemacht und die Wirkung trat noch schneller ein. Wie von selbst lächle ich dann, wie in der HB-Werbung und alles geht von selbst.

Mein Tipp: Für den Fall, dass Sie von einem unangenehmen Gedanken oder Ge-fühlen heimgesucht werden, stoppen Sie schnellstmöglich den Kampfmodus und schalten Sie um auf Seinlassen, indem Sie sich leise oder auch laut (je nach Situa-tion) sagen: So ist es jetzt!

Probieren Sie es aus und ich freue mich, wenn Sie Ihre Erfahrungen hier mit uns teilen. Erzählen Sie, wie sich Ihre Sicht auf die Welt verändert hat.

klare