Vertrauen braucht Risikobereitschaft

Vertrauen ist das Fundament für Team-Resilienz und durch Vertrauen entstehen tragfähige Beziehungen untereinander.

Den Navy Seals wird in ihrer strengen Ausbildung beigebracht, sich gegenseitig zu unterstützen und zu vertrauen. Denn nur so können sie gemeinsam schwierige Herausforderungen meistern. Sie lernen, wie wichtig es ist, sich auf ihre Teammitglieder zu verlassen, gerade in den gefährlichsten und stressigsten Situationen.

Die Kraft des Vertrauens ist ein unverzichtbares Element für den Erfolg eines jeden Unternehmens und Teams. In meinem Team-Resilienz-Rad ist Vertrauen eine wichtige Kompetenz. Am gegenseitigen Vertrauen im Team zu arbeiten, lohnt sich immer.

Vertrauen ist auch ein riskantes Gefühl, denn es macht verletzlich.

Indem wir jemandem unser Vertrauen schenken, geben wir ihm auch ein gewisses Maß an Macht über uns und genau das macht uns in gewisser Weise verletzlich.

Der Hirnforscher, Niels Birbaumer drückt das so aus:

»Wenn man sich jemandem anvertraut, ist man anfällig dafür, betrogen, belogen oder hintergangen zu werden«.

Aus diesem Grund plädiere ich für ein vernünftiges Vertrauen. Vernünftiges Vertrauen entsteht durch eine sorgfältige Bewertung der Situation und den Fähigkeiten und Eigenschaften der Person, der wir vertrauen. Ein Risiko ist immer mit dabei.

Wenn wir vernünftiges Vertrauen praktizieren, können wir viele Fallstricke des blinden Vertrauens vermeiden und die Vorteile eines authentischen Vertrauens ernten, das unser Leben und das der Menschen um uns herum bereichert.

Wir alle wissen, wie gut sich Vertrauen anfühlt. Wenn das Vertrauen gebrochen wird, können die Folgen verheerend sein. Die Erfahrung kann intensive Emotionen wie Wut, Traurigkeit, Enttäuschung und sogar Gefühle des Verrats auslösen. Der Stress und der Schmerz, die mit einem Vertrauensbruch einhergehen, können überwältigend sein und es schwierig machen, weiterzumachen und wieder zu vertrauen.

Vertrauen können wir nicht im Supermarkt kaufen.

Vertrauen beginnt zwischen den beiden Ohren – ist eine innere Haltung, für die ich mich entscheide.

Vertrauen sich die Teammitglieder, dann geht jeder und jede davon aus, dass alle ihr Bestes einbringen wollen.

Folgende Kriterien benennt Brené Brown für den Vertrauensaufbau:

  • Grenzen werden geachtet, ist man sich unsicher, dann wird nachgefragt.
  • Zusagen und Versprechen werden eingehalten.
  • Für Fehler wird Verantwortung übernommen + es kommt eine Entschuldigung und wenn möglich eine Korrektur des Fehlers.
  • Vertrauliche Informationen werden nicht weitergegeben – es wird nicht hintenrum getratscht.
  • Integres Verhalten: Mutig sich entsprechend den eigenen Werten zu verhalten.
  • In der Arbeitswelt kommt noch die Dimension »Können und Fähigkeiten« dazu.

Wie sieht es in Ihrem Team aus: Leben Sie diese Vertrauens-Kriterien?