Vielleicht kennst du das auch? Eine gewisse Sache passiert und löst Stress in dir aus.
Du wirst nervös, verkrampfst, schimpfst leise vor dich hin. Dein Herzschlag erhöht sich, du fühlst einen unangenehmen Druck auf der Brust, deine Bewegungen werden abgehakt, fahrig.
Nicht immer, aber sehr, sehr oft, liegt die Sache, die da eben bei dir Stress ausgelöst hat, in der Zukunft.
Die Erinnerung des Finanzamts an die vergessene Steuererklärung, die bis zum Tag X abgegeben werden muss. Das Geschenk zum 85er der Schwiegermutter, das noch niemand besorgt hat. Das Meeting nächste Woche, für das noch eine Präsentation vorzubereiten ist.
Und ganz oft kommt all das gerne auf einmal. Wenn schon, denn schon, nicht wahr?
Stress ist hausgemacht
Was allerdings in aller Regel den Stress verursacht, ist gar nicht die Menge an Arbeit oder die Schwierigkeit einer Situation, sondern unsere Bewertung derselben. Unsere internen Annahmen, und Muster werden von der Situation aktiviert und wenn wir dazu neigen, schnell mal „unentspannt“ zu werden, läuten im vegetativen Nervensystem schon die Alarmglocken und das Standardprogramm wird abgefahren.
Die Entscheidung, ob du dich von einer Sache stressen lässt, liegt im Grunde bei dir. Wir machen unsere Gefühle selbst, das heißt, wir machen auch unseren Stress selbst.
Das ist nun zwar wahr, macht die Sache aber natürlich deswegen nicht leichter. Denn deine emotionale Reaktion ist keine BEWUSSTE Entscheidung, sondern beruht auf den oben genannten Mustern und Annahmen. Und diese zu durchbrechen ist in der Regel kein einfaches Unterfangen.
Was hilft gegen Stressreaktionen?
Was mir dabei immer wieder hilft, ist auf meine Erfahrungen zurückzugreifen. Denn IMMER und IMMER wieder mache ich die Erfahrung, dass ich mich unnötig gestresst habe. Dass die angenommene Katastrophe nicht eingetreten ist. Dass im Endeffekt für alles genug Zeit war. Und ich mich (und oft auch mein Umfeld) unnötig gestresst habe.
Was mir auch hilft, ist GANZ BEWUSST innezuhalten. In den allermeisten Fällen merken wir, wenn Stressreaktionen beginnen abzulaufen. Dann nehme ich einen tiefen Atemzug, richte meinen Blick gen Himmel, atme nochmals tief ein und sage mir: „Heute mache ich das mal anders. Einfach nur dieses eine Mal. Mal sehen wie das wird!“ Und dann versuche ich Freude an der Steuererklärung zu haben. Was dazuzulernen. Ein fröhliches Gespräch mit meiner Steuerberaterin zu führen. Eine wohlverdiente Pause zu machen und meinen Tee am Fenster zu trinken.
Und plötzlich ist die Steuererklärung abgeschickt und ich hab immer noch Zeit die Präsentation für nächste Woche vorzubereiten. Aber es reicht auch mir während meines Abendspaziergangs ein paar erste Gedanken dazu zu machen. Beim entspannten Schlendern habe ich nämlich meistens die besten Ideen.
Vielleicht kennst du das auch? Eine bestimmte Sache passiert und muss gar nicht unbedingt Stress auslösen.
Wie gelingt es dir aus der Stressreaktion auszubrechen?