Für mehr WIR in der Zusammenarbeit
Zum Jahresbeginn möchte ich ein paar Gedanken zum Thema mehr WIR in der Zusammenarbeit mit Ihnen teilen.
2022 starte ich mit zwei großartigen neuen Mitarbeiterinnen auf einem vertrauten und doch auch wieder neuen Weg, und mache mir Gedanken darüber, wie ich unsere Zusammenarbeit gestalten möchte.
Ich oder Wir?
Chefin sein und viel delegieren? In erster Linie auf meine Bedürfnisse achten (schließlich ist es mein Unternehmen und die beiden sind „nur“ Minijobberinnen)? Oder gemeinsam an einer Sache arbeiten, die für uns alle mehr ist als wieder nur irgendein Job. Die für alle gleichermaßen Wohlstand, Work-Life-Balance und wahre Erfüllung bringt. Bei der wir uns auf Augenhöhe begegnen, uns austauschen, uns gegenseitig unterstützen, fordern und fördern. Egal, ob Vorgesetzte, Eigentümerin, Angestellte, oder Minijobberin.
Ein gesundes Maß an Ego ist, so denke ich, nicht nur als Unternehmerin, sondern ganz generell als Mensch (also auch für meine Mitarbeiterinnen) essenziell. Dabei verstehe ich Ego in erster Linie im Sinne von Selbstfürsorge und Selbstreflexion. Denn nur, wenn wir gut auf uns achten, uns und unsere Bedürfnisse gut kennen, und diese auch artikulieren können, können wir in einem Kollektiv, als Teil eines Systems, bestehen. Das Ego und das Kollektiv bedingen sich hierbei gegenseitig.
Das Ego und sein Gegenüber
Seit der Antike beschäftigen sich Philosophen und Gelehrte mit der Frage nach dem Ich, dem Sein. Über die Jahrhunderte kamen sie alle zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen. Doch ein roter Faden zieht sich durch: unser komplexes Selbst existiert nie allein. Zur Definition unseres Selbst sind immer auch die anderen wichtig.
Erst durch die Unterscheidung zu meinem Gegenüber, nehme ich mich als Selbst wahr, werde mir meiner Existenz bewusst. Im Zusammenspiel mit meinem Gegenüber kommen meine Persönlichkeitsmerkmale zum Vorschein, wirke und werke ich als individuelle Person.
Miteinander mehr erreichen
Neben einem gesunden Maß an Egoismus brauchen wir offene, wertschätzende Kommunikation, finanzielle Transparenz, da und dort Verantwortungseigentum und ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Ein Miteinander, das über eine Zusammenarbeit hinausgeht. Auf menschlicher, nicht nur auf sachlicher Ebene.
Autorin: Nicole Schmidt