Grenzen setzen und gut für sich sorgen

Wie gut kennen Sie ihre eigenen Grenzen? Viele von uns verletzen regelmäßig die Grenzen sich selbst gegenüber. Wir gehen über unsere Leistungsfähigkeit hinaus – sagen nicht rechtzeitig oder gar nicht NEIN. ❗ Gerade was die Leistungsgrenze angeht, nehmen wir uns nicht ernst und wichtig. Wir hören nur zu gern auf unseren Verstand und der kennt fast keine Grenzen. Zähne zusammenbeißen und wir schaffen das schon, oder? Ohne groß nachzudenken, erhöhen wir den Druck auf uns selbst ins Unendliche. Die Folge ist, wir erreichen häufig immer weniger und leiden an der eigenen Unzufriedenheit – werden vielleicht sogar zynisch. Nicht selten stellen sich diverse körperlich Symptome ein. Es ist wichtig genau diese körperlichen Symptome ernst zu nehmen, denn sie sind geniale Grenzwächter. Noch besser ist es, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Kennen Sie Ihre persönliche Grenze bezüglich Leistungsfähigkeit und Ihren persönlichen Ansprüchen ans Leben – an Sie selbst? Ein wirksames Mittel, die eigenen Grenzen aufzuspüren, ist Achtsamkeit: Für einen Moment innhalten und die Empfindungen und Signale des Körpers wahrnehmen. Garantiert sagt uns der Körper sehr deutlich, was wir gerade brauchen. Natürlich heißt es im nächsten Schritt, auf die Bedürfnisse des Körpers und der Seele angemessen zu antworten. Das sieht bei jedem und bei jeder von uns anders aus. Der Verstand und auch das Herz sind oft nicht die richtigen Ratgeber, wenn es um Grenzsetzung geht. Der Verstand ist grandios und für ihn gibt es keine Grenzen – alles ist machbar – nach dem Motto: Was man sich vorstellen kann, kann auch umgesetzt werden! Das Herz ist bezüglich Grenzwahrnehmung für einige von uns auch nicht hilfreich. Denn es gibt ein zu viel an Empathie. Daraus entsteht Mitleid und Mitleid schwächt uns. Oft verhindert es sogar konkrete Hilfe. Was wir brauchen ist Mitgefühl. Mitgefühl: Wir nehmen das Leid des anderen wahr und haben gleichzeitig so viel Abstand, dass wir sinnvoll helfen können. Das ist besonders für Menschen in helfenden Berufen sehr wichtig, wie z.B. für Pflegekräfte. In meiner psychotherapeutischen Arbeit habe ich gut gelernt, mich nicht mit dem Leid der Patient*innen zu identifizieren. Das war ein Prozess und hat etwas gedauert. Heute ist es eher so, dass ich in der Zusammenarbeit manchmal meine Grenzen übergehe, um anderen zu gefallen – um vor anderen gut dazustehen. Z.B. sage ich nicht, ich brauche eine Pause. Meine Partner*innen könnten womöglich denken, ich sei nicht so belastungsfähig. Das darf ich jetzt lernen . Wie ist das bei Ihnen? Spüren Sie Ihre spüren Sie Ihre persönlichen Grenzen?